Bei goldenem Oktoberwetter nutzten hunderte Tierfreunde die Gelegenheit, die diesjährige Herbstschau des Kleintierzuchtvereins March und Holzhausen zu besuchen und dabei über die Zucht von Geflügel zu fachsimpeln. Mit von der Partie war auch der Förderverein der Holzhauser Grundschule, mit dem die Kleintierzüchter künftig enger zusammenarbeiten wollen.

90 Tauben von zehn Rassen, 30 Hühner in acht Rassen und noch einige Enten und erstmals auch ein paar Wachteln krähten und gurrten auf dem überdachten Gelände des Sportclubs Holzhausen um die Wette. Rund ein Drittel der Tiere kam dabei vom befreundeten Kleintierzuchtverein aus Illfurth im Elsass, mit dem seit mehr als 25 Jahren ein reger Austausch besteht. Sehr zur Freude des Vereinsvorsitzenden Berthold Möschle, der ein bisschen neidisch über die Grenze schaut, denn im Elsass hat die Kleintierzucht einen deutlich höheren Stellenwert als östlich des Rheins. In Illfurth gebe es derzeit gar einen Aufnahmestopp für neue Mitglieder, schüttelt Möschle den Kopf.

In March undenkbar, hier ist man über jeden Nachwuchszüchter froh. Zwar hat der Verein, der 1998 aus den Kleintierzuchtvereinen aus Hugstetten und Holzhausen entstanden ist, noch 140 Mitglieder, doch gerade mal acht von ihnen betreiben das einstmals sehr beliebte Hobby noch aktiv. Auch Kaninchen werden in March kaum noch gezüchtet, entsprechend war auf der Schau auch nur Geflügel zu sehen. Kaninchenzucht sei arbeitsaufwändiger als Geflügel und man brauche mehr Platz und Zeit dafür, erläutert der Vorsitzende. Und derzeit, da eine neu mutierte Variante der Chinaseuche grassiere, seien Impfungen auch schwer zu bekommen, aufwändig und teuer.

Einige wenige Kaninchen waren aber doch zu sehen, im Streichelzoo von Dana Frauendorf, die regelmäßig mit den eigentlich scheuen Tieren trainiert, damit sie keine Angst vor den vielen ungestümen Kinderhänden haben. Viele Schüler der Holzhauser Grundschule hatten mit ihren Eltern den Weg zur Kleintierschau gefunden, hier konnten sie sich sogar kostenlos schminken lassen. Vielleicht findet ja der eine oder andere Gefallen an den Tieren und ihrer Zucht, hofft Berthold Möschle, auch er war als Kind schon von dem Hobby seines Vaters begeistert. Frisches Blut kann der Verein auf jeden Fall gebrauchen, steht doch für 2020 die Ausrichtung der Badischen Taubenschau auf der Agenda.

Manfred Bergelt räumt Preise ab

Aufgebaut haben die Helfer vom Kleintierzuchtverein ihre Ausstellung schon am Freitagabend, am Samstag wurden die Tiere eingesetzt und begutachtet. Franz Schneider und Peter Ochs, beides ausgebildete Preisrichter vom Kleintierzuchtverband, vergaben die begehrten Punkte. Schon zum dritten Mal hintereinander Vereinsmeister mit seinen Tauben wurde dabei Manfred Bergelt. Der 64-Jährige räumt regelmäßig Preise ab, dabei hat er sich auf Deutsche Schautauben in drei verschiedenen Farbenschlägen spezialisiert. Eines seiner Tiere erhielt zudem als bestes Tier die Punktzahl von 96, diese hohe Wertung schafften ebenfalls noch Berthold Möschle mit einer gemönchten Giertaube und der Elsässer Thierry Clement mit einer Altenburger Trommeltaube sowie Eric Sittler aus Illfurth mit einem Hamburger Silberlack-Zwerghuhn.

Veröffentlicht in der Badischen Zeitung am 20. Oktober 2016

Quelle: Badische Zeitung